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Einwohnervereine in den Vierteln – nötig oder unnötig?
In der Schweiz gibt es Hunderte von Einwohnervereinigungen mit dem Ziel die Lebens- und Aufenthaltsqualität durch eine koordinierte, gesellschaftliche Ortsförderung zu stärken. Doch was sind die Themen, Wege, Mittel einer solchen Organisation?

Dazu ein Interview mit Andreas Hurschler, dem Präsidenten des Einwohnervereins Trachslau
Huschler Andreas 21.Die Ansprüche der Bevölkerung für das Zusammenleben im Viertel sind sehr verschieden. Was hat sich im Viertel durch die Einwohnervereinigung geändert?
Der Einwohnerverein Trachslau bezweckt die Anregung und Förderung gemeinnütziger Bestrebungen des kulturellen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens. Er unterstützt die Interessen der Einwohnerschaft von Trachslau gegenüber dem Bezirk, Kanton und Bund. Aktuell beschäftigen uns das neue Schulhaus in Trachslau, die Busverbindungen nach Trachslau, insbesondere die Abfahrtszeiten der Schulbusfahrten und die Errichtung eines Grillplatzes mit Unterstand.

2.Jede Einwohnervereinigung versucht die gesellschaftliche Lebensqualität zu fördern. Wie gehen Sie vor?
Wir haben nicht endlos Ressourcen zur Verfügung, gehen deshalb Schritt für Schritt und versuchen unsere Kräfte dort einzusetzen, wo es am dringlichsten ist. Ein neues Schulhaus zu bekommen beschäftigt uns schon mehre Jahre. Wir als Einwohnerverein setzen uns stark dafür ein. Der Gegenwind gewisser Leute war teils heftig. Neben der Schule sind auch die Restaurants, das Dorflädeli, die Kirche, die Trachslauer Vereine und die Anbindung zum öffentlichen Verkehr wichtig für die Bevölkerung unseres Viertels.

3.Jede Organisation hat Zielsetzungen, Aufgabenbeschriebe und Projekte. Welche sind die Schwerpunkte der Einwohnervereinigung?
Wie bereits gesagt, setzten wir da die Schwerpunkte, wo es im Moment am nötigsten ist. Es geht darum, die Bedürfnisse der Bevölkerung aufzunehmen und Projekte umzusetzen. Je nachdem arbeiten wir auch mit anderen Vereinen zusammen, so zum Beispiel beim Kinderflohmarkt im letzten Jahr zusammen mit der Frauengemeinschaft aus Trachslau. Es ist toll, dass wir engagierte Einwohnerinnen und Einwohner haben, die sich in verschiedenen Vereinen und OK’s einsetzen, damit Anlässe, wie zum Beispiel das Dorfturnier, die Fasnacht oder das Skifest jährlich zu tollen, geselligen Events werden.

4.Umsetzungen brauchen Zeit, viel Menschenpower und Geld. Wie wird dies durch die Einwohnervereinigung gelöst?
Unsere Leute arbeiten ehrenamtlich, Geld erhalten wir durch die Mitgliederbeiträge sowie von Gönnern. Für unser angedachtes Projekt, Grillstelle mit Unterstand, brauchen wir jedoch weitere Geldquellen. Welche wir da anzapfen können, wissen wir noch nicht. Dieses Thema wird uns dieses Jahr beschäftigen.

5.Nur wirkliche Erfolge im Alltag bringen eine Vereinigung vorwärts. Welches sind angedachte Projekte für die nächsten 2-5 Jahre?
Die Fertigstellung und Inbetriebnahme des neuen Schulhauses. Eine Begleiterscheinung ist da zum Beispiel die Bildung eines neuen Sportclubs in Trachslau. In den nächsten 2-5 Jahren werden wir sehen, wie die Vereine und die Einwohner unseres Viertels, diese neue Infrastruktur nutzen können. Wie bereits erwähnt wird die Beschaffung des nötigen Geldes und danach die Realisierung eines Grillplatzes uns beschäftigen. Weiter gilt es zu überlegen, wie und in welcher Form das alte Schulhaus weiterverwendet werden wird und was mit dem Dorfplatz von Trachslau passiert.

6.Gewisse Probleme mit «Dorf und Land mitenand» sind nicht immer einfach zu lösen. Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den Behörden und mit den anderen Vierteln?
Mir sind da keine grösseren Probleme bekannt. Wichtig ist, dass man aufeinander zugeht und die entsprechenden Leute möglichst direkt kontaktiert. Dann funktioniert das Miteinander. Es gelingt jedoch nicht, allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Die Meinungen gehen oft weit auseinander und es braucht viel Überzeugungsarbeit und Zeit, bis neue Ideen umgesetzt werden können. Es braucht Kompromisse. Bei der Arbeit am Schulhaus habe ich zudem festgestellt, dass wir in der Schweiz viele Gesetze und Vorgaben berücksichtigen müssen, die oft Barrieren darstellen und effizientes Arbeiten erschweren.

7.Was möchten Sie noch zur Ortsvereinigung sagen?  
Momentan nichts Weiteres.                                                                    

Fazit:
Die Lebens- und Aufenthaltsqualität für die Bevölkerung kann mit einfachen Mitteln gesteigert werden. Dazu braucht es vor allem einen Zusammenhalt in der Bevölkerung und der kann beeinflusst werden. /be   
siehe www.ortsfoerderung-schweiz.ch

 

 

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